ASV Dietenheim Aufhofen

Sieg im Nachholspiel gegen Percha

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Am Dienstagnachmittag, Staatsfeiertag in Italien, fand das Rückrunden-Spiel gegen den ASV Percha statt.

Eigentlich hatte dieses Spiel schon vor mehreren Wochen stattgefunden, und eigentlich hatte unsere Mannschaft mit dem Spiel und der damaligen 0:1 Niederlage schon abgeschlossen, doch weil der Schiedsrichter, der damals das Spiel pfiff, gesperrt war, musste das Spiel wiederholt werden.

Ein Fauxpas, wie es eigentlich nur im italienischen Fußball passieren kann. Müssen auch wir eingestehen. Gesperrt wurde der Schiedsrichter, weil er sich nach einem Coppa Italia Spiel zwischen Napoli und Cremonese auf einer sozialen Plattform negativ gegen das weibliche Schiedsrichter-Trio der Partie äußerte – zudem, weil er gegen die Schiedsrichtersektion aus Meran mehrmals keine freundlichen Worte parat hatte. Fast 10 Wochen später wurde er dann von der FIGC (Federazione Italiana Giuoco Calcio) für drei Monate aus dem Verkehr gezogen. Problem: Der Schiedsrichter selbst, sowie auch die Schiedsrichtersektion Bozen bekamen dies nicht mit, teilten dem Schiri zwei Amateurligaspiele am Wochenende zu. Erst im Nachhinein fiel das Ganze auf.
Als wenige Tage nachher in der ASV-Zentrale Telefon aus Bozen kam dachten auch wir Anfangs an einen Aprilscherz, und eigentlich dachte auch niemand, dass Coach Gennaros Nerven ein zweites Mal ein Spiel gegen seinen Ex-Verein Percha innerhalb so kurzer Zeit überstehen würden, doch gegen ein Urteil von einem Sportrichter etwas entgegen zu setzen ist sowieso sinnlos, und so musste/durfte das Spiel wiederholt werden.
Auch Sektionsleiter Pramstaller Heinz hat seit diesem Urteil wahrscheinlich ein paar graue Haare mehr auf dem Kopf, Zig Telefonate und Diskussionen rund um dieses Spiel blieben ihm nicht verwehrt und vermasselten ihm so seine sonst so ruhige Vorösterliche Zeit. Zudem äußerte er sich Tage vor dem Wiederholungsspiel den Journalisten folgendermaßen: „Cazzo, muss schun widdo i die Bar währndn Spiel mochn!“ Begeisterung sah anders aus.

Rein nach dem Motto „ma wos willschen sischt haint tion“ trudelten vor Spielbeginn an diesem Dienstagnachmittag immer mehr Zuschauer (Neugierige Spieler anderer Mannschaften) in die St. Lorenzner Sebatum Arena ein, irgendwann war die Tribüne so voll, dass unsere ebenfalls zahlreichen „Winzla“ fast keinen Platz mehr fanden um das Spiel verfolgen zu können.
Auch wenn der ASV-Kader in diesem Jahr aus über 20 Spielern besteht, werden vor allem die Offensivkräfte allmählich knapp. Zu den beiden trinkfreudigen langzeitverletzten auf der Tribüne, Paste und Dave, (beide haben die Pumpe zur Revision, nicht aber die Leber) gesellten sich diesmal Lechner Isi und Clara Juli (vermutlich Enzian-Mangel) sowie auch Messner Dani, natürlich mit perfekt präparierter Frisur. Auch die ASV Ultras rund um Fischa und Hintna Hons fanden, vermutlich bei einer Garagenfete nach einem Altherren-Spiel, fast schon in Vergessenheit geratene Fanutensilien (Sirene und Glocken) und kamen die Mannschaft anfeuern.

Anstelle der sonst üblichen Kabinenansprache vor dem Spiel von Coach Gennaro, er war zu nervös, gab es dieses Mal, wie in der Grundschule, einen Bastelkurs für Anfänger geleitet von Volgger Jaki. Gebastelt wurden, aus einfachsten und nachhaltigen Materialien, Schienbeinschoner für das Spiel. Nur Finanzminister Muff hatte keine Zeit zum Basteln. Er (miss-)brauchte eine ganze Tube Wärmecreme und schmierte sich von Kopf bis Fuß jeden einzelnen Muskel ein.

Bastelstunde mit Volgger Jakob

Bastelstunde mit Volgger Jakob

Für das Spiel selber war der Bastelkurs vorher aber nicht vom Vorteil. Einige Spieler waren gedanklich mit dem Kopf noch mehr beim Basteln in der Kabine als auf dem Platz. Bereits nach wenigen Minuten zappelte der Ball in unserem Tor. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld stand ein Gegenspieler Mutterseelenallein im Strafraum und köpfte, gegen die Laufrichtung von Goalie Manu, zur 0:1 Führung für Percha ein. Welcher unserer Spieler den Torschütze manngedeckt hat ist bis heute nicht ganz aufgeklärt, feststeht, unserer Spieler war offensichtlich „a Schlatzl zi weit weck“.

Auffallend: Seis Defensiv als auch Offensiv präsentiert sich unsere Mannschaft zuletzt bei den Standards immer schwächer! Egal ob Manndeckung, Kopfball oder Freistoß, man merkt der Mannschaft an, dass die im ganzen Pustertal berühmt berüchtigten FIFA23-Standard-Varianten – von CO-Trainer Marco bis ins letzte Detail perfektioniert, länger nicht mehr trainiert wurden! Der von Mair Tommy getretene Ball bei einem Eckball landete auf dem Dach der Lorenzer Markthalle, der von Winkler Michi getretene Freistoß aus dem Halbfeld vermutlich sogar in St. Martin oder Moos.

Zwar zeigte die Uhr vom Schiedsrichter erst die 5. Spielminute, doch Percha begann von diesem Moment an schon auf Zeit zu spielen. Bei jedem Einwurf verging gefühlt eine Ewigkeit bis der Ball wieder rollte, sogar der einzige Ball auf dem Spielfeld wurde irgendwann „nicht mehr gefunden“. Das Spiel selber war, auch deshalb, fußballerisch kein Leckerbissen, vor allem die erste Halbzeit nicht. Kaum Torchancen auf beiden Seiten und viele Unterbrechungen!

Percha versuchte natürlich mit allen Mitteln unsere Angriffe abzuwehren. Jungspund Vecchi Thomas, zwei Tage vorher noch im K1 in Reischach mit einer wahren Glanzleistung („Ma bo, morgn isch sowieso letzwetto, sem mogi wo awin letz sein“), dieses Mal auch auf dem Platz mit einem tollen Spiel, konnte vom Gegner meistens nur mehr mit einem Foul gestoppt werden. Nach einer halben Stunde hatte fast die gesamte Perchina Abwehr den gelben Karton vom Schiri gesehen, alle wegen Fouls an Vecchi. Nicht aber bei einem dieser Fouls, sondern bei einem eigentlich fairen Zweikampf, verletze sich Vecchi dann und konnte nicht weitermachen. Für ihn kam Mr. Bello Bello (Tripodi Christian) ins Spiel. Dieses Mal ohne Moncler-Stirnband.

Dei Vecchi Thomas

Dei Vecchi Thomas

Nach der Halbzeit Pause erhöhte Dietenheim, auch mit Hilfe frischer Einwechselspieler, zunehmend den Druck auf Perchas Hintermannschaft. Fast schon entsetzt waren die zahlreichen Zuschauer, als sie bald nach Wiederanpfiff in der zweiten Halbzeit sahen, wen der ASV Dietenheim am linken Flügel aufbot. Nachdem auch noch Bianchi Manuel verletzungsbedingt den Platz verlassen musste konnte man plötzlich und unerwartet Dr. Hatla auf dem linken Flügel antreffen! Hatla, selbst von sich überzeug dass er schnell sein würde (Es wurde schon die ein oder andere Wette abgeschlossen, zu Stande kam noch kein einziges Laufduell), spazierte gefühlt die linke Seite auf und ab, und als er dann auch noch im Vollsprint vom „Seitnfahndlwachtla“ überholt wurde sah auch Gennaro dass dies so nicht weitergehen konnte, verordnete ihn wieder weiter nach hinten in die Abwehr.

Ein Mittel, mit welchem die Perchina Hintermannschaft an diesem Tag so gar nicht klar kam, waren nämlich die langen Bälle zur Linken Eckfahne, mit feinster Präzision ausgeführt von den Abwehr-Cheifs Hons und Piet.
Im Minutentakt ging ein gefährlicher Angriff nach dem anderen über diese Seite und der neu ernannte Flügelflitzer Winkler Michi konnte immer wieder frei in den Strafraum flanken.
Der Ausgleichstreffer rückte immer näher. Nach einer Winkler-Flanke und einem wuchtigen Kopfball von Mair Tommy reagierte der gegnerische Torhüter glänzend und konnte noch entschärfen.
Nur wenige Minuten später fast eine identische Situation: Langer Ball zur Eckfahne, Flanke in die Mitte, Abschluss. Diesmal war es aber nicht der Torhüter welcher rettete, sondern ein Abwehrspieler welcher mit der Hand am Ball war. Die Folge, Elfmeter und gelb-rote Karte für Perchas Verteidiger! Eine nicht ganz unstrittige Schiedsrichter Entscheidung. Für viele Elfmeter, für viele nicht.
Abwehrspieler Harrasser Peter war dies egal, er versenkte den Elfmeter zum 1:1. Nach dem Spiel äußerte sich der Torschütze zum 1:1 folgendermaßen:“ Cheif, i sogdos wies isch, is Eggile hotta kop, obo der wor zi guit gschossn“.

Nach dem Ausgleichstreffer entwickelte sich wieder ein tolles, rassiges Fußballspiel, auch Percha wollte nun, mit einem Mann weniger, wieder angreifen und es kam zu Torchancen auf beiden Seiten. Vor allem bei Standards präsentierte sich Percha brandgefährlich, hätte in Folge zweimal den Sack zumachen können/müssen. Zuerst ging ein Kopfball nur knapp über die Querlatte, Augenblicke später stand, nach einem Getümmel im Strafraum, ein Perchina Spieler 5 Meter alleine vor dem Tor und schoss, zur Verwunderung aller, den Ball übers Tor.

Rein nach dem Motto „einen geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul“ warf Dietenheim nochmals mit letzter Kraft alles nach vorne und versuchte irgendwie das Spiel noch zu gewinnen.
Wir schreiben die 90. Minute, die meisten Zuschauer gaben sich schon mit einem faden 1:1 zufrieden, doch alle machten die Rechnung ohne Dietenheims Flankengott Piffrader Gabse und „Kopfballmonster“ Tripodi (Letztens noch aus 2 Metern per Kopfball das Tor verfehlt). Gabse, noch sichtlich gezeichnet von zwei Schlachten die Tage vorher (Spiel gegen Pfalzen und K1 Abschluss) , wurde auf der Seite nicht angegriffen, konnte frei flanken und servierte mustergültig den sträflich alleine gelassenen Tripodi vor dem Tor, dieser musste nur mehr per Kopf aus wenigen Metern einnicken!
2:1 für Dietenheim, wenige Minuten vor Schluss. Der Jubel war natürlich riesig!
Hatte man im Hinspiel noch in der Nachspielzeit den 2:2 Ausgleichstreffer kassiert, war dies nun die perfekte Revanche.

Tripodi Christian

Tripodi Christian

Wenig Später war dann Schluss, der ASV Dietenheim/Aufhofen gewinnt das zwölfte Meisterschaftsspiel in Folge, holt die nächsten drei wichtigen Punkte im Aufstiegskampf und baut die Tabellenführung auf 7 Punkte aus!
Manchmal ist es im Fußball eben egal wie man ein Spiel gewinnt, Hauptsache man gewinnt es! Die knappen Siege sind immer noch die schönsten Siege.

Ach-ja, übrigens: Um die bei den Tischen in den Umkleidekabinen entstandenen Sachschäden beim Jubeln leichter reparieren zu können, wechselte Multakönig Ettore kürzlich Job. Er heuert nun bei „Volgger Holz“ als Verkaufsberater an! Er wird versuchen alle Sportvereine in der Umgebung mit Tischen aus Massivholzplatten auszustatten.

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